Akustische Signale spielen bei der Aktivierung unseres autonomen Nervensystems eine zentrale Rolle. Seit Urzeiten bedeuten bestimmte Schallwellen Gefahr, während andere beruhigend auf unser System wirken. Bei der Übertragung dieser Schallwelleninformationen in Richtung Gehirn übernimmt der winzige Muskelus stapedius im Innenohr eine wichtige Aufgabe.
Unsere individuellen Reaktionen auf bestimmte Geräusche sind zum Teil angeboren, aber auch durch gemachte Erfahrungen erworben und dazugelernt.
Und unser Gehirn reagiert immer auf die gleiche Weise:
Signalisiert ein Geräusch Gefahr, wird der Sympathikus aktiviert, jener Teil unseres vegetativen Nervensystems, der uns auf Kampf und Flucht vorbereitet. Alle körperlichen Reaktionen, die wir dazu benötigen, werden dadurch eingeleitet.
Signalisiert ein Geräusch Sicherheit, wird der ventrale (vordere) Anteil des Parasympathikus angesteuert, der unser System beruhigt und in Entspannung bringt.
Es gibt noch einen zweiten Anteil des Parasympathikus, den dorsalen (hinteren) Strang, der dann aktiviert wird, wenn wir weder flüchten noch kämpfen können und der zum sogenannten „Totstell-Reflex“ führt.
Wissenschaftler, allen voran der amerikanische Hirnforscher Steven Porges, fanden experimentell heraus, welche speziellen Frequenzen den ventralen Parasympathicus aktivieren (Teil der polyvagalen Theorie) und dass sich diese entspannend wirkenden Frequenzmodulationen audiotechnisch nachahmen lassen.
Durch das regelmäßige Hören entsprechend bearbeiteter Musik wird das Gehirn trainiert, Körper und Geist schnell und gezielt in einen entspannten Zustand zu bringen.
Dadurch wird die Fähigkeit zur gezielten Regeneration gesteigert, mit all den positiven Folgen auf Schlaf, Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.